Die Wurzeln der Bornematz-Sage
Das Kriegsjahr 1637 brachte große Not für unsere Heimat. Die Kaiserlichen schonten weder Gut noch Blut der geängstigten Bewohner.
Das Kriegsjahr 1637 brachte große Not für unsere Heimat. Die Kaiserlichen schonten weder Gut noch Blut der geängstigten Bewohner.
Ihnen fielen auch zwei Großröhrsdorfer, Max Brückner und Bornhans Schöne zum Opfer. Das Großröhrsdorfer Kirchenbuch berichtete darüber: „1637, am Grünen Donnerstage, so ein junger Mann, Max Brückner und ein Mann Bornhans Schöne beide uff der Mastenei erschossen worden.“ Die grausige Tat geschah am Seeligstädter Weg in der Nähe der Steinbachbrücke.
Ihnen fielen auch zwei Großröhrsdorfer, Max Brückner und Bornhans Schöne zum Opfer. Das Großröhrsdorfer Kirchenbuch berichtete darüber: „1637, am Grünen Donnerstage, so ein junger Mann, Max Brückner und ein Mann Bornhans Schöne beide uff der Mastenei erschossen worden.“ Die grausige Tat geschah am Seeligstädter Weg in der Nähe der Steinbachbrücke.
Bald sagte man, die Seelen der Ermordeten könnten keine Ruhe finden, und so wurde im Volksglauben die Mordstelle an der Steinbach zur Stätte unheimlichen Spukes.
Im Laufe der Jahre sind dann die Namen der beiden Ermordeten miteinander verschmolzen, doch aus „Bornematz“ sind noch „Bornhans“ und Max Brückner herauszuhören.
Bald sagte man, die Seelen der Ermordeten könnten keine Ruhe finden, und so wurde im Volksglauben die Mordstelle an der Steinbach zur Stätte unheimlichen Spukes.
Im Laufe der Jahre sind dann die Namen der beiden Ermordeten miteinander verschmolzen, doch aus „Bornematz“ sind noch „Bornhans“ und Max Brückner herauszuhören.
Das weitere Erzählen hat den historischen Kern immer mehr entstellt, bis zuletzt folgende Geschichte entstand: In alten Zeiten lebte in Großröhrsdorf ein Mann, der Matthäus Born hieß. Dieser besaß ein böses Weib. Sie war im ganzen Dorfe verschrien. Mit niemanden konnte sie sich vertragen. Sie hatte mit allen Nachbarn Zank und Streit. Selbst mit ihrem Manne lebte sie nicht in Frieden. Ihn bearbeitete sie nicht nur mit Worten, sondern gelegentlich auch mit den Händen. Oftmals mitten in der Nacht wurde die Nachbarschaft durch das Schreien und Toben der Bornematzen aus dem Schlafe geweckt.
Das weitere Erzählen hat den historischen Kern immer mehr entstellt, bis zuletzt folgende Geschichte entstand: In alten Zeiten lebte in Großröhrsdorf ein Mann, der Matthäus Born hieß. Dieser besaß ein böses Weib. Sie war im ganzen Dorfe verschrien. Mit niemanden konnte sie sich vertragen. Sie hatte mit allen Nachbarn Zank und Streit. Selbst mit ihrem Manne lebte sie nicht in Frieden. Ihn bearbeitete sie nicht nur mit Worten, sondern gelegentlich auch mit den Händen. Oftmals mitten in der Nacht wurde die Nachbarschaft durch das Schreien und Toben der Bornematzen aus dem Schlafe geweckt.
Da starb eines Tages das böse Weib. War das eine Erlösung. Nun glaubten alle, Ruhe vor ihr zu haben. Aber das sollte ein Irrtum gewesen sein. Der böse Geist der Verstorbenen hauste und tobte nach dem Begräbnisse im Hause des Matthäus Born noch schlimmer als zu Lebzeiten der Bornematzen selbst. Türen wurden auf- und zugeschlagen, Fenster zertrümmert, Putz ward von den Decken und Wänden gerissen, Tische und Stühle wurden umgeworfen, selbst der alte Kachelofen fiel eines Tages plötzlich um.
Da starb eines Tages das böse Weib. War das eine Erlösung. Nun glaubten alle, Ruhe vor ihr zu haben. Aber das sollte ein Irrtum gewesen sein. Der böse Geist der Verstorbenen hauste und tobte nach dem Begräbnisse im Hause des Matthäus Born noch schlimmer als zu Lebzeiten der Bornematzen selbst. Türen wurden auf- und zugeschlagen, Fenster zertrümmert, Putz ward von den Decken und Wänden gerissen, Tische und Stühle wurden umgeworfen, selbst der alte Kachelofen fiel eines Tages plötzlich um.
Die Schlafenden wurden an den Haaren gezogen und sogar aus den Betten geworfen. Auf den Treppen und auf dem Oberboden ging es wie mit klirrenden Ketten auf und ab. Da wollte zuletzt niemand mehr im Haus wohnen bleiben. Die Leute zogen aus, und lange hindurch stand es ganz leer; denn auch Matthäus Born musste das Haus verlassen. Er konnte es darin nicht mehr aushalten. Nachts waren die Fenster zeitweilig hell erleuchtet, zur Esse hinein und hinaus schossen feurige Garben. Zuletzt ging nachts, dann auch an hellen Tagen, niemand gern an jenem Spukhause vorbei.
Die Schlafenden wurden an den Haaren gezogen und sogar aus den Betten geworfen. Auf den Treppen und auf dem Oberboden ging es wie mit klirrenden Ketten auf und ab. Da wollte zuletzt niemand mehr im Haus wohnen bleiben. Die Leute zogen aus, und lange hindurch stand es ganz leer; denn auch Matthäus Born musste das Haus verlassen. Er konnte es darin nicht mehr aushalten. Nachts waren die Fenster zeitweilig hell erleuchtet, zur Esse hinein und hinaus schossen feurige Garben. Zuletzt ging nachts, dann auch an hellen Tagen, niemand gern an jenem Spukhause vorbei.
Nun wurde dem Matthäus Born der Rat erteilt, er soll aus Dresden den Scharfrichter, der ein berühmter Geisterbanner war, kommen lassen. Der werde wohl helfen können.
Matthäus Born machte sich eines Tages auf den Weg nach Dresden. Er klagte dem Scharfrichter seine Not. Der hörte ihn ruhig an und sprach sodann: „Euch will ich helfen. Es ist zwar in diesem Falle sehr schwer für mich, aber geht nur getrost heim, die Sache wird gemacht. Der Bann, so hoffe ich bestimmt, wird sicherlich gelingen.“ Schon am anderen Tage kam der Dresdner Scharfrichter, aber nicht allein. Er brachte seine beiden Gesellen mit, dazu sechs schwarze Pferde und schwere eiserne Ketten.
Nun wurde dem Matthäus Born der Rat erteilt, er soll aus Dresden den Scharfrichter, der ein berühmter Geisterbanner war, kommen lassen. Der werde wohl helfen können.
Matthäus Born machte sich eines Tages auf den Weg nach Dresden. Er klagte dem Scharfrichter seine Not. Der hörte ihn ruhig an und sprach sodann: „Euch will ich helfen. Es ist zwar in diesem Falle sehr schwer für mich, aber geht nur getrost heim, die Sache wird gemacht. Der Bann, so hoffe ich bestimmt, wird sicherlich gelingen.“ Schon am anderen Tage kam der Dresdner Scharfrichter, aber nicht allein. Er brachte seine beiden Gesellen mit, dazu sechs schwarze Pferde und schwere eiserne Ketten.
Mit Anbruch der Nacht sollte das schwere Werk beginnen. Fast schien es, als ahne der böse Geist, was mit ihm vorgehen sollte; denn plötzlich fing es im Hause drin derartig an zu lärmen und zu toben, auch zu werfen, dass es niemanden möglich war, das Spukhaus zu betreten. Der Scharfrichter schloss alle in das Haus führende Türen ab. Dann umschritt er mit seinen beiden Gesellen dreimal das Spukhaus und sprach seine Zauberformeln. Mit einem schwarzen Stabe kritzelte er dabei geheimnisvolle Zeichen in den Sand. Hierauf blieben die Männer vor den Fenstern des Spukhauses stehen.
Jeder hielt das Ende einer Kette in seiner Hand. An das andere Ende jeder Kette waren je zwei schwarze Pferde gebunden. Hierauf wurden plötzlich auf ein Zeichen des Scharfrichters die schweren Ketten durch das Fenster geworfen, dass sie klirrend drinnen in der Wohnstube niederfielen. Da erfolgte plötzlich ein lauter Schrei. Jetzt trieb der Scharfrichter die Pferde an. Diese vermochten kaum die Last an den Ketten zu schleppen. Wie wenn viele Zentner an diesen hingen, so drückten sie in die Erde ein. Die Pferde wurden in die Massenei getrieben. In der Nähe des Steinteiches wurde endlich Halt gemacht. Die Gesellen spannten ab. Die eisernen Ketten hatten sich in den Waldboden so tief eingedrückt, dass sie kaum noch zu sehen waren. Die Pferde wurden von den Gesellen beiseite geführt. Hierauf umschritt der Scharfrichter dreimal den Platz, da die Ketten lagen. Darauf verließ er mit den Gesellen und mit den sechs Pferden den stillen Wald und kehrte, nachdem er von Matthäus Born seinen Lohn erhalten hatte, nach Dresden zurück.
Mit Anbruch der Nacht sollte das schwere Werk beginnen. Fast schien es, als ahne der böse Geist, was mit ihm vorgehen sollte; denn plötzlich fing es im Hause drin derartig an zu lärmen und zu toben, auch zu werfen, dass es niemanden möglich war, das Spukhaus zu betreten. Der Scharfrichter schloss alle in das Haus führende Türen ab. Dann umschritt er mit seinen beiden Gesellen dreimal das Spukhaus und sprach seine Zauberformeln. Mit einem schwarzen Stabe kritzelte er dabei geheimnisvolle Zeichen in den Sand. Hierauf blieben die Männer vor den Fenstern des Spukhauses stehen.
Jeder hielt das Ende einer Kette in seiner Hand. An das andere Ende jeder Kette waren je zwei schwarze Pferde gebunden. Hierauf wurden plötzlich auf ein Zeichen des Scharfrichters die schweren Ketten durch das Fenster geworfen, dass sie klirrend drinnen in der Wohnstube niederfielen. Da erfolgte plötzlich ein lauter Schrei. Jetzt trieb der Scharfrichter die Pferde an. Diese vermochten kaum die Last an den Ketten zu schleppen. Wie wenn viele Zentner an diesen hingen, so drückten sie in die Erde ein. Die Pferde wurden in die Massenei getrieben. In der Nähe des Steinteiches wurde endlich Halt gemacht. Die Gesellen spannten ab. Die eisernen Ketten hatten sich in den Waldboden so tief eingedrückt, dass sie kaum noch zu sehen waren. Die Pferde wurden von den Gesellen beiseite geführt. Hierauf umschritt der Scharfrichter dreimal den Platz, da die Ketten lagen. Darauf verließ er mit den Gesellen und mit den sechs Pferden den stillen Wald und kehrte, nachdem er von Matthäus Born seinen Lohn erhalten hatte, nach Dresden zurück.
Von jenem Tage an herrschte Ruhe im Spukhause. Das Haus ward neu vorgerichtet und erhielt bald wieder Bewohner. Sie sind nie mehr von jenem Spukgeiste belästigt worden.
Nach der Verbannung trieb der böse Geist der Frau Bornematzen in der Massenei sein Unwesen. Als Unholdin äfft und schreckt die Bornematzen den einsamen Wanderer, nicht nur nachts, sondern auch am helllichten Tage.
In manchen Fällen zeigte sich die Bornematzen auch als hilfreicher Geist.
Von jenem Tage an herrschte Ruhe im Spukhause. Das Haus ward neu vorgerichtet und erhielt bald wieder Bewohner. Sie sind nie mehr von jenem Spukgeiste belästigt worden.
Nach der Verbannung trieb der böse Geist der Frau Bornematzen in der Massenei sein Unwesen. Als Unholdin äfft und schreckt die Bornematzen den einsamen Wanderer, nicht nur nachts, sondern auch am helllichten Tage.
In manchen Fällen zeigte sich die Bornematzen auch als hilfreicher Geist.